EXCITE 2022

Auch im dritten Jahr des EXCITE-Programms der Fakultät für Architektur und Raumplanung stand die Förderung herausragender forschungsbasierter Vorhaben im Mittelpunkt. Gesucht wurden Vorhaben, die sich durch einen besonderen Innovationscharakter auszeichnen und die nachhaltig wirkende Beiträge zur Weiterentwicklung und Profilierung der Fakultät leisten.

Antragsberechtigt waren ausschließlich Nachwuchswissenschaftler_innen (PreDoc, PostDoc, SenSc. bzw. SenLect. oder SenArt.) der Fakultät für Architektur und Raumplanung, wobei eine Abstimmung mit den Leitungen der Forschungsbereiche zwingend erforderlich war. Eine Kooperation mit externen Wissenschaftler_innen bzw. Kolleg_innen aus Forschung und Praxis war möglich. Besonders Kolleginnen wurden zur Antragsstellung eingeladen. 

Eine Bezugnahme auf die aktuellen Forschungs- und Förderschwerpunkte der Fakultät in den Bereichen „Resilienz“, „Soziale Infrastruktur: Gesundheit/Bildung/Wohnen“ sowie „Digitalisierung“ wurde erwartet. Die jeweiligen Schwerpunkte ließen ein breites Spektrum an Förderanträgen zu, weshalb eine spezifische Argumentation und Schwerpunktsetzung möglich und notwendig war.

Das Fördervolumen umfasste insgesamt 50.000 EUR. Darüber wurden folgende Vorhaben finanziert:

Antragsteller: Dr. Ing. DI. Sandra Häuplik-Meusburger
Team: Burcu Ateş, Predrag Milić, Laura Sobral, DI. Marilies Wedl
Involved Institutions: Institute of Architecture and Design, Building Construction and Design 2 (E253-05), Institute of Architectural Sciences , Structural Design and Timber Engineering (E259-02), Interdisciplinary Centre for Urban Culture and Public Space (E285-02)

Architects, Structural and Urban Designers need to join forces to overcome today’s challenges as well as prepare for new advances to enable sustainable city and building design. By unravelling the exceptional quality of the multidimensional expertise distributed across the three different research units, Architecture, Structural Design and Urban Studies of TU Wien, this project aims at contributing to a sustainable and resilient development. The ideas is based on expanding the activities related to the field of ‘emerging fields in architecture’ through benefiting from perspectives of technology and social sciences. The project also transports the role of higher education institutions into the city and society and further aims at creating encounters to connect. The strength of this collective learning attempt is in unravelling and weaving together the two unique existing capacities—the capacity of the University and the capacity of the City.

The main catalyst of this joint research-based project derives from previous master design studios on ‘Trespassing grounds - creating versatile spaces’ wherein students co-develop a multifunctional transformative pavilion for Vienna’s open public spaces. Starting at Karlsplatz, as a site of strong symbolic, cultural and political representation, in the immediate surrounding of TU Wien, the project will offer a chance for context-specific, embodied symposia on urban co-production hosted by the university. It is through the process of intersecting everyday life spatial practices with the students in the open public space that the pavilion will evolve and go further, choosing the new sites following critical insights that will emerge from these encounters.

The pavilion is envisioned as a performative space connecting encounters and debates around emerging fields of architecture with the city and the dedicated urban site. The program will impart knowledge about the latest research, design and development in the three research disciplines, encourage discussion and criticism, triggering processes of co-production in an interdisciplinary approach. As an overarching visible element, the structure itself - by its versatility - communicates the intersection of Architecture and Structural Design in relation to Urban Design and to the (changing) context. It is self-explanatory for the beholder and invites, triggers even, to discover alternative forms of communication, learning and teaching, as well as co-production, thus contributing to a transparent decision-making process in all fields of design, building and city-making.

Antragsteller: Senior Scientist Dipl.-Arch. Dr.techn. Lorenzo De Chiffre

Das übergeordnete Ziel des Projektes ist, Umbau in der Lehre eine größere Sichtbarkeit und Akzeptanz zu verschaffen. Aktuell ist die Entwurfslehre im allgemeinen, wie auch an der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien, noch weitgehend an Neubauprojekte ausgerichtet. Somit kommt eine Großzahl von Absolvent*innnen während ihres Studiums kaum mit Projekte in Berührung, die mit Bestandsbauten zu tun haben, obwohl es in der Zukunft, als Folge der Klima- und Energiekrise, der Umbau als Aufgabenbereich unweigerlich im Vordergrund rücken wird.

Einerseits ist der Umbau aus didaktischer Sicht, in Vergleich mit einem Neubau, eine anspruchsvollere Aufgabe, weil sie meistens mehr Zeit und Vorbereitung verlangt, und einen engeren Spielraum für Entwurfsmaßnahmen unterliegt. Auch die Diskussionen über und Beurteilungen von studentische Umbauprojekte sind wegen ihrer erhöhten Komplexität und Verflochtenheit mit einer vorgefundenen Situation, die zuerst verstanden werden muss, bevor eine Intervention sinnvoll diskutiert werden kann, eine große Herausforderung für alle Beteiligten.

Andererseits hat aber der Umbau als Aufgabenstellung das Potenzial interessante und manchmal sogar unerwartete räumliche Qualitäten hervorbringen zu können, die in Neubauprojekte unverhältnismäßig aufwendig zu erzeugen wären. Gleichzeitig setzt der andersartige Entwurfsmodus von den Planer*innen auch eine verschärfte Einfühlsamkeit und Aufmerksamkeit gegenüber der vorgefundene Situation voraus. Also grundlegenden Eigenschaften, die ohnehin in der Zukunft bei Architekt*innen vermehrt nachgefragt werden.

Konkret ist das Projekt 'Umbau Lehren' explizit mit der Entwurfslehre an der Fakultät verknüpft. Der Fokus liegt auf eine Reihe koordinierten Initiativen die über das aktuelle Sommersemester und kommende Wintersemester stattfinden werden. Erstens handelt es sich um parallele Entwurfsübungen, die von einem gemeinsamen Rahmenprogramm begleitet werden. Zweitens eine ganztägige Veranstaltung am Ende des Semesters mit Beteiligung von internationalen Expert*innen in Austausch mit Lehrenden der TU Wien. Parallel werden didaktischen Best Practice Beispielen zu Umbau in der Architekturlehre an unterschiedlichen Hochschulen nachgegangen und evaluiert. Hierdurch soll die Bandbreite von Möglichkeiten anhand von konkreten Zugängen gesammelt und gezeigt werden, um eine erste gemeinsamen Basis zu erzeugen. Am Ende werden die gesammelten Erfahrungen in eine internationale Publikation zusammengestellt, die das gesetzte Ziel hat als Impulsgeber für eine allgemeine Neuorientierung der Entwurfslehre in Richtung Umbau zu wirken.

Weitere Informationen können Sie hier finden.