Vortrag Silke Langenberg: A Future for Whose Past?

Mittwoch, 22.01.2025
18:30
Seminarraum AA03-1 (Hauptgebäude Karlsplatz 13, Stiege 1, 3. Stock)
Vortragsreihe im Rahmen des Forschungsprojekts "Stummes Erbe. Queerfeministische Bestandspflege tabuisierter Orte"

Am 22. Jänner dürfen wir Silke Langenberg von der ETH Zürich mit einem Vortrag zum Thema "A Future for Whose Past?" begrüßen, die live via Zoom in den Hörsaal geschaltet sein wird.

Der Vortrag bildet den dritten Termin der Vortragsreihe "Stummes Erbe. Queerfeministische Bestandspflege tabusierter Orte“ im Rahmen des gleichnamigen EXCITE 2024-Forschungsprojekts der Forschungsbereiche Denkmalpflege, Kunstgeschichte und Raumgestaltung und Entwerfen.

Der architektonische Kanon beruft sich seit seiner Entstehung auf das Ideal vom Architekten als genialen Schöpfer, der eine Entwurfsaufgabe durch eine Eingebung zeichnerisch löst (Cuff 1991; Stratigakos 2017). Auf diese Prämisse greift die Architekturgeschichte mit ihren Ordnungskriterien und Normen bis heute zurück. Auch in der architektonischen Praxis dienen nach wie vor fast ausschließlich die Leistungen einzelner weißer Männer als Vorbilder. Dieser verengte Fokus des Kanons hat sowohl Folgen für das berufliche Selbstverständnis von Architekt*innen wie auch für deren Entwurfsverständnis. Mit unserem Forschungsprojekt wollen wir diesem Missverhältnis mit einem Ansatz begegnen, der die Potentiale einer queerfeministischen Baukultur architekturhistorisch auslotet und fragt, wie eine antihegemoniale Geschichtsschreibung und Wissensproduktion die architektonische Praxis als queerfeministische Care-Arbeit konturieren kann (Haraway 1988; Ahmed 2017).
Wir zielen darauf, ein neues, an bestehende Architekturforschung anknüpfendes Instrumentarium zu entwickeln, das eine Alternative zu den tradierten Werkzeugen des Kanons bietet (Lorde 1984; Bonnevier 2007). Unser Schwerpunkt liegt dabei auf den zukünftigen Umgang mit bestehender Architektur. Auf diese Weise möchten wir an einem geschichtssensiblen Entwurfsverständnis arbeiten, das aus der theoretischen Kanonkritik eine queerfeministische Praxis baulicher Bestandspflege entwickelt.

Weiterer Termin der Veranstaltungsreihe:

28.01.25, 18:00
Abschlussveranstaltung Entwerfen "Tabuisierte Stadt" und
Wahlseminare "Sex und Raum"
Ort: Raumlabor

Wir freuen uns auf Euer Kommen!