Vortrag Jona Wolf: "Transformative Space: Exploring Queer Community Through Urban Grassroots Initiatives"

Dienstag, 03.12.2024
17:00
Seminarraum AA03-1
Projekt Stummes Erbe

Wir freuen uns, am 3. Dezember Jona Wolf (The Palace Collective) mit dem Vortrag „Transformative Space: Exploring Queer Community Through Urban Grassroots Initiatives“ begrüßen zu dürfen.

The talk will explore the transformative potential of queer spaces, focusing on their temporality and their broader impact on urban communities, using the example of such a space in Berlin.
Queer spaces often emerge from the creativity, resilience and collective effort of marginalized individuals who transform neglected or abandoned spaces into vibrant hubs for self-exploration, community building and co-creation. The talk will highlight the processes of collaboration, reshaping existing architecture and maximizing the use of available resources. Using 90MIL, a current queer community project in Berlin that fosters care, support and radical vulnerability, the talk will demonstrate how these spaces challenge traditional notions of permanence and ownership.
https://www.90mil.berlin

Der Vortrag ist Teil der Vortragsreihe "Stummes Erbe. Queerfeministische Bestandspflege tabusierter Orte“ im Rahmen des gleichnamigen EXCITE 2024-Forschungsprojekts der Forschungsbereiche Denkmalpflege, Kunstgeschichte und Raumgestaltung und Entwerfen.

Der architektonische Kanon beruft sich seit seiner Entstehung auf das Ideal vom Architekten als genialen Schöpfer, der eine Entwurfsaufgabe durch eine Eingebung zeichnerisch löst (Cuff 1991; Stratigakos 2017). Auf diese Prämisse greift die Architekturgeschichte mit ihren Ordnungskriterien und Normen bis heute zurück. Auch in der architektonischen Praxis dienen nach wie vor fast ausschließlich die Leistungen einzelner weißer Männer als Vorbilder. Dieser verengte Fokus des Kanons hat sowohl Folgen für das berufliche Selbstverständnis von Architekt*innen wie auch für deren Entwurfsverständnis. Mit unserem Forschungsprojekt wollen wir diesem Missverhältnis mit einem Ansatz begegnen, der die Potentiale einer queerfeministischen Baukultur architekturhistorisch auslotet und fragt, wie eine antihegemoniale Geschichtsschreibung und Wissensproduktion die architektonische Praxis als queerfeministische Care-Arbeit konturieren kann (Haraway 1988; Ahmed 2017).
Wir zielen darauf, ein neues, an bestehende Architekturforschung anknüpfendes Instrumentarium zu entwickeln, das eine Alternative zu den tradierten Werkzeugen des Kanons bietet (Lorde 1984; Bonnevier 2007). Unser Schwerpunkt liegt dabei auf den zukünftigen Umgang mit bestehender Architektur. Auf diese Weise möchten wir an einem geschichtssensiblen Entwurfsverständnis arbeiten, das aus der theoretischen Kanonkritik eine queerfeministische Praxis baulicher Bestandspflege entwickelt.

Wir freuen uns auf Euer Kommen!

Foto Credits: Tamu Musengezi