Bauen im Welterbegebiet Neusiedler See-Fertö | Überblick der Vernakulären Architektur und Entwürfe für ein neues Feuerwehrzentrum in Donnerskirchen
Foyer vorm Prechtlsaal bzw. Aula beim Lift Stiege 1
Zum Welterbegebiet Neusiedler See-Fertö zählen 20 Gemeinden auf österreichischer Seite und 10 Gemeinden auf ungarischer Seite, die sich verpflichtet haben, diese einzigartige Kulturlandschaft mit ihrer artenreichen Vielfalt in Flora und Fauna zu erhalten. Dass sie auch über eine ganz eigene, ortsprägende und qualitätsvolle vernakuläre Architektur verfügt, ist weniger bekannt. Dennoch spielt die Architektur eine wesentliche Rolle in der Landschaftsgestaltung, zumal die zahlreichen kleineren Ortschaften bezüglich ihrer sorgsam angelegten Parzellierungen und ihrer Gebäudestrukturierungen weitgehend ihren ursprünglichen Charakter bewahren konnten.
Die Ausstellung widmet sich der visuellen Darstellung des architektonischen Welterbes der Region. Darüber hinaus zeigen Studierende der TU Wien 16 verschiedene Gestaltungsvorschläge für ein neues Feuerwehrzentrum in Donnerskirchen, das sie gemäß der Empfehlungen für das Bauen im Welterbe entwickelt haben.
Der erste Teil der Ausstellung umfasst 15 Tafeln, die jeweils eine Gemeinde im Welterbegebiet mit ihren baulichen Besonderheiten charakterisieren. Jede dieser Gemeinden wird kurz vorgestellt und die Entwicklung ihrer Ortschaften anhand von historischen sowie aktuellen Karten nachgezeichnet. Es wurden besondere Objekte der vernakulären Architektur identifiziert, die von den Studierenden der TU Wien digital vermessen, dokumentiert und anschaulich erläutert wurden.
Der zweite Teil der Ausstellung zeigt die studentischen Entwürfe zum neuen Feuerwehrhaus in Donnerskirchen. Die Projekte zeigen den Versuch, trotz der hohen Auflagen ein zeitgemäßes großes und notwendiges Gebäude in die Welterbelandschaft gestalterisch angemessen zu integrieren. Das Ziel der Ausstellung besteht darin, mit den Projekten zu zeigen, dass zeitgenössische Architektur nicht im Widerspruch zur Bewahrung des Welterbes stehen muss, sondern dass auch neue Wege im Einklang mit der Bewahrung des Bestandes gefunden werden können. Zudem soll das reichhaltige architektonische Kulturerbe der Welterbregion veranschaulicht werden, um auf diese Weise den Erhalt des vernakulären Architekturbestandes zu fördern.
Diese Ausstellung wurde unter der Leitung der TU Wien/ Forschungsbereich 251-1 baugeschichte::bauforschung konzipiert, und mit Unterstützung durch ICOMOS, der Gemeinde Donnerskirchen, der Freiwilligen Feuerwehr Donnerskirchen und dem Welterbe-Verein Neusiedler See-Fertö realisiert.
kuratiert von:
den TU Mitarbeitern Dörte Kuhlmann, Heimo Schimek, Gudrun Styhler-Aydin und Hannes Toifel