Ausstellung Odd Lots: Vienna/Ljubljana
Die scheinbar rücksichtslose und endlose Erschließung von Grundstücken für Bauprojekte ist eine umweltzerstörende Entwicklung, die die akute Klima- und Bodenkrise negiert. Wird jeder Zentimeter der Erde als einzigartig und endlich angesehen, so steht unser städtisches Gefüge unter ständigem Druck des Immobiliendevelopments - einem Geschäft der Großprojekte, das oft den tatsächlichen, vielschichtigen Kontext zu ignorieren scheint.
In diesem Zusammenhang werden urbane Restflächen mit spezifischen, doch kuriosen Eigenschaften - Odd Lots - als nicht verwertbar angesehen und gelten trotz ihres tatsächlichen Potenzials als unattraktiv. Diese oft bereits in Teilen versiegelten Parzellen besetzen begrenzten Raum, schöpfen jedoch ihre wahren kontextspezifischen Möglichkeiten nicht aus. Die radikal individuellen Restflächen spielen zugleich eine wichtige Rolle innerhalb des städtischen Raums, indem sie eine Facette des Unkontrollierten und der Vielschichtigkeit hinzufügen. Diese besonderen Eigenheiten der Odd Lots erfordern in Folge absolute Sensibilität in der maßgeschneiderten Entwicklung von Programm und Typologie.
Von Oktober bis März stellten sich Architekturstudierende und -lehrende der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien sowie der Faculty of Architecture Ljubljana dieser Herausforderung. Eine Reihe von Odd Lots wurde hierfür sorgfältig als Projektstandorte in Wien und Ljubljana kuratiert. Sie reichen von kleinen 80-Quadratmeter-Zwickelräumen bis hin zu weitläufigen Restflächen entlang von Infrastrukturachsen, die jeweils einzigartige Eigenschaften aufweisen.
Durch Design by Research - Lektüren, Modelle, kartographische Diagramme, Kataloge und Detailzeichnungen - entwickelten die Studierenden der beiden Architekturfakultäten detaillierte Arbeiten, die sich in besonderer Tiefe der Frage um den Verbrauch und die Verteilung von Boden und Ressourcen stellen. Der Prozess der Arbeiten wurde von Exkursionen zu Referenzprojekten in beiden Städten und gemeinsamen Präsentationen begleitet und so der enge Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden der beiden Universitäten befördert.
Studierende:
Ronja Barz, Magdalena Berger, Erik Deim, Fabian Fröhlinger, Merlin Frühwald, Klemen Gomiscek, Kim Josée Colette Gubbini, Julia Claudia Herrmann, Emília Mária Kigyós, Dóra Komáromi, Hannah Luca Kögler, Pauline Krizmanich, Paul Kaspar Kramer, Merve Kurt, Laura Marjanovic, Rachel Meagher, Sara Morelli, Feena OLeary, Simge Pehlivan, Lukas Prokosch, Johanna Schwarz, Laurin Valentin Somer, Maximilian Venturo, Leah Julia Walsh, Mykhailo Zhuk, Luisa Zwetkow
Tinkara Bizjan, Anton Jakob Bonča, Martin Debeljak, Ema Durakovič Koprivnik, Luka Korošec, Pavlina Košir, Klara Barbara Krajnc, Kaja Križaj, Zoja Leskovšek, Ajda Lukman, Eva Lupše, Vanesa Maček, Hana Mihelčić, Aleksandar Mišković, Lovre Mohorič, Klemen Mraz, Neža Napret, Benjamin Ocvirk, Eva Petruna, Aina Radovan, Lucija Ritoša, Ana Marija Snoj, Zala Vučko, Nika Žigon
Betreuende:
Prof. Tina Gregoric, Gordon Selbach, Katharina Urbanek
Prof. Vasa J. Perović, Anja Vidic
Jurygäste:
Prof. Michael Obrist, Prof. Pier Paolo Tamburelli
Assistenz:
Francesca Lysann Klute, Andraž Tufegdžić
Institution:
Forschungsbereich Gebäudelehre und Entwerfen, Institut für Architektur und Entwerfen, TU Wien
Partner:
Faculty of Architecture, University of Ljubljana
Sponsor:
Banka Slovenije
Ausstellungsaufbau:
Andraž Tufegdžić, Baran Mehmet Demir
Kurator der Galerie:
Vladimir Vidmar
Photos:
Ana Skobe
Weitere informationen:
mala galerija banke slovenije, https://www.facebook.com/malagalerijabs