HB2 Lecture Series - Werkvortrag Dietmar Feichtinger
Dietmar Feichtinger / Dietmar Feichtinger Architects/
Nachdem er sein Studium an der Technischen Universität Graz im Jahr 1988 mit Auszeichnung abgeschlossen hat, zog er 1989 nach Paris. 1994 gründete er dort Dietmar Feichtinger Architectes.
Das Büro erlangte internationale Anerkennung für seine wegweisenden architektonischen Entwürfe, insbesondere im Brückenbau. Einen Meilenstein stellte der Gewinn des Wettbewerbs im Jahr 1998 für die Simone-de-Beauvoir-Fußgängerbrücke über die Seine dar, die sich direkt gegenüber der Bibliothèque Nationale de France befindet. Diese beeindruckende, 304 Meter lange Brücke mit einer freitragenden Spannweite von 190 Metern sticht unter den 37 Pariser Brücken nicht nur durch ihre technische Innovation hervor, sondern auch dadurch, dass sie die einzige Brücke ist, die nach einer Frau benannt wurde. Sie wurde am 13. Juli 2006 von Bürgermeister Bertrand Delanoë feierlich eröffnet.
Im Jahr 2002 erhielt das Büro den Auftrag zur Gestaltung des Stegs („Jetty“) zum Mont Saint-Michel, einem UNESCO-Welterbe. Diese 1.841 Meter lange Architekturpromenade, die im Juli 2014 eingeweiht wurde, fügt sich harmonisch in die Landschaft ein und ermöglicht es, dass der Mont Saint-Michel bei Flut wieder seine Inselcharakteristik zurückgewinnt.
Obwohl Feichtinger sich selbst nicht ausschließlich als „Brückenspezialist“ bezeichnet, hat er den Entwurf und die Realisierung von über 20 Brücken und Stegen verantwortet. Zu seinen bedeutendsten Arbeiten zählen die Dreiländerbrücke über den Rhein zwischen Frankreich und Deutschland, die Passerelle de la Paix in Lyon sowie der 2020 fertiggestellte Maritime Walkway Aldilonda in Bastia.
Neben seiner preisgekrönten architektonischen Tätigkeit lehrte Feichtinger an mehreren europäischen Universitäten und wurde 2023 zum Professor am Institut für Architektur und Entwerfen der Technischen Universität Wien berufen.
Bild: Foto © Christian Jungwirth
Die weiteren Vorträge der Reihe finden Sie hier:
Lecture Series
Creating Perspective_ From Vision to Building
Die Vortragsreihe im WS 2025 Perspektiven schaffen: Von der Idee zum Bauen ist Teil des Moduls Emerging Fields in Architecture und widmet sich der zentralen architektonischen Kompetenz, räumliche Visionen in gebaute Realität zu verwandeln. Die eingeladenen
Architektinnen und Architekten zeigen anhand ihrer Projekte, wie ihre Ideen – geprägt durch ihre Haltung, Verantwortung, Kreativität und technischer Umsetzungskraft - zu gebauten Projekten wurden. Die Reihe lädt dazu ein, aus konkreten Projekterfahrungen und
unterschiedlichen Perspektiven zu lernen. Fragen, die uns dabei interessieren sind u.a. Welche Rolle spielen Kontext, Bestand und neue Technologien im Entwurfsprozess? Wie entstehen zukunftsfähige architektonische Perspektiven? Wie werden kreative Ideen zu umsetzbaren
Lösungen weiterentwickelt und welche Verantwortung tragen Architekt:innen für die gebaute Realität von morgen?
Di 02.12.2025 18:00 hemma fasch/ fasch&fuchs.architekten/ HS EI 8 Pötzl
Mo 15.12.2025 18:00 Michael Wallraff/ Architektur und Baukunst/ HS EI 8 Pötzl
Do 15.01.2026 18:00 Inês Lobo/ Inês Lobo Arquitectos (In English)/ AudiMax